Am 1. Januar wollten wir, insgesamt 9 Personen, eine Schwester meiner Frau besuchen.
Diese wohnt mit ihrer Familie in Kagwe, einem Ort nicht weit von Nairobi entfernt, aber trotzdem schwer zu erreichen.
Das liegt hauptsächlich am Zustand der Strasse, die über weite Strecken diese Bezeichnung nicht verdient.
Aber bevor wir diesen Teil der Strecke erreichten, hatten wir wieder mal einen platten Reifen.
Also wurde erstmal der Reifen gewechselt und nach ca 30 Minuten ging die Fahrt dann weiter.
Über Thika gings dann auf dem neuen, im Bau befindlichen, Superhighway Richtung Nairobi bis nach Ruiru.
Hier verliessen wir den Highway und von nun an verschlechterte sich der Zustand der Strasse mit jedem Kilometer.
Schliesslich erreichten wir Kagwe, einen kleinen Ort, in dem vor allem Tee produziert wird.
Die Begrüßung war wie immer sehr herzlich und sofort wurde der Tisch gedeckt und es wurde serviert.
Nun ist die afrikanische Küche, vor allem auf dem Land, sehr einfach. Es gab also gekochte Bohnen, eine Art Kartoffelbrei, kleine Fleischstückchen ähnlich unserem Gulasch und natürlich Chapati.
Danach gabs dann noch eine große Platte mit diversen Früchten wie Bananen, Orangen und Melonen.
Nach dem Essen dann die übliche Palaver-Runde mit dem Neuesten aus der Verwandschaft und Nachbarschaft.
Gegen 20 Uhr, es war schon lange dunkel geworden, wollten wir uns dann auf den Heimweg machen. Als wir aber zum Auto gingen, stellten wir fest, dass nun ein anderer Reifen seine Luft verloren hatte.
Einen weiteren Ersatzreifen hatten wir nicht und in der Dunkelheit wollten wir auch nicht mit Wagenheber und Schraubenschlüssel hantieren.
Also blieb uns nichts anderes übrig als über Nacht zu bleiben.
Wenn man die Wohnsituation auf dem Land in Kenia kennt, weiss man, dass meist nicht sehr viel Platz vorhanden ist.
Die Familie der Schwester besteht aus 5 Personen und nun waren noch 9 weitere, die irgendwie untergebracht werden wollten.
2 konnten im Auto schlafen, es handelt sich bei dem Auto um einen Toyota Townace, dem VW-Bus ähnlich, nur etwas kleiner.
Die 7 restlichen wurden auf Sofas verteilt.
Kagwe liegt noch einiges höher als Mang'u mit seinen 1700 Metern und so wird es Nachts auch recht kühl und wir waren für jede Decke dankbar, mit der wir uns zudecken konnten.
So eine Übernachtung mag für den 3...5 Sterne-Hotel-Touristen undenkbar sein, man überlebt sie aber und freut sich am nächsten Tag umso mehr wieder auf sein eigenes Bett.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, das aus Chapati, Rührei und Tee bestand, machten meine Frau und ich mit den 3 uns begleitenden Kindern einen Spaziergang durch die Umgebung.
Wir liefen an vielen Hütten und Häusern mit Gärten vorbei, überall wuchsen Mais, Bananen und andere Früchte.
Und natürlich gab es viele Felder mit Tee. Die Gegend ist sehr bergig und die Hänge sind fast alle mit Teepflanzungen bedeckt.
Wir sahen dann in einiger Entfernung die Gebäude einer Schule und da der Sohn unserer Gastfamilie, also unser Neffe, auf diese Schule geht, wollten wir sie aus den Nähe betrachten.
Dort angekommen, postierte ich die 3 Kinder vor dem Schild am Eingang der Schule und machte ein Bild von ihnen. Wir unterhielten uns noch etwas mit dem Wachmann am Eingang, als ein Auto anhielt, eine Frau ausstieg und uns begrüsste.
Sie stellte sich als Mitarbeiterin der Schule vor und lud uns ein, die Schule zu besichtigen.
Diese Gelegenheit liessen wir uns natürlich nicht entgehen und so wurden wir durch das Gelände geführt.
Zu der Schule gehört noch ein großer Garten, in dem alle möglichen Feldfrüchte angebaut werden. Einige Kühe, Hühner und Kanninchen waren dort ebenfalls zu finden.
An dieser Stelle trafen wir dann auch die Direktorin der Schule, die uns dann noch in ihr Büro bat und uns bei einer Limo einiges über ihre Schule erzählte.
So gehört der Computer mittlerweile auch hier zum festen Bestandteil des Unterrichts.
Wir bedankten uns dann für den freundlichen Empfang, die Bewirtung und die Informationen und machten uns langsam wieder auf den Heimweg.
Das Auto war mittlerweile wieder fahrtüchtig und nach dem Mittagessen, es gab Huhn und Ugali, gings wieder auf die Strasse Richtung Mang'u.
Auf der Heimfahrt stellten wir dann fest, dass wir nicht die einzigen mit Reifenpanne waren, mindestens 3 Autos mit ähnlichen Problemen wie wir sie hatten, begegneten wir.
Nun noch die besten Wuensche zum neuen Jahr an meine Familie in Deutschland und natuerlich auch an alle Leser dieses Blogs.
Im Blog Limburg-Mangu schreibe ich über meine Aufenthalte in Kenia, speziell in dem kleinen Ort Mang'u, der sich ca 50km nördlich
von Nairobi befindet.
Mang'u besteht hauptächlich aus einer langen Strasse, auf deren beiden Seiten sich, meist hinter Maisanpflanzungen, die Häuser
der dort lebenden Familien befinden. Weiter gibt es noch an einer Strassenkreuzung einen kleinen Marktflecken mit Obst- und
Gemüseständen, einem Metzger, einem Friseur, einer kleinen Tankstelle, einer Art Baumarkt einem Kiosk und einem Internet Cafe.
Daneben sind hier auch noch einige Schulen angesiedelt.
Achja...eine Kneipe gibts auch noch.
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