Am letzten Freitag wurde der Onkel meiner Frau beerdigt.
Er starb ca 1 Woche vorher auf dem Weg zum Krankenhaus im Alter von 85 Jahren.
Wir hatten ihn im Auto zum nächsten Krankenhaus bringen wollen, allerdings verstarb er noch während der Fahrt und so mussten wir erst zur nächsten Polizeistation um dort den Todesfall zu melden und ein Protokoll anfertigen zu lassen, ohne das das Krankenhaus den Leichnam nicht in die Leichenhalle aufgenommen hätte.
Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, fuhren wir wieder heim und benachrichtigten die Frau und einen Sohn des Verstorbenen.
Eine Beerdigung in Kenia wird nicht nur von der Familie organisiert, es wirken viele Nachbarn und auch die Kirche des Verstorbenen mit und so dauert es meist eine Woche bis alles gerichtet ist und alle Verwandten die Möglichkeit haben zur Beerdigung zu erscheinen.
Die Beerdigung findet zumindest hier auf dem Land, im eigenen Garten statt und vor dem Haus werden Stühle für die Gäste aufgestellt.
Es kamn weit über 100 Leute, auch aus größerer Entfernung.
Es wird eine Lautsprecheranlage installiert und wenn alle versammelt sind, werden von den nächsten Angehörigen Reden gehalten.
Danach kommt ein Vertreter der Gemeindeverwaltung zu Wort.
Ein Kirchenchor singt und tanzt und als Europäer denkt man hier nicht mehr an eine Beerdigung.
Es folgen weitere Ansprachen von Priestern und auch diese sind nicht gerade leise.
Zwischendurch wurden noch Bilder der Angehörigen vor dem Sarg gemacht.
Die ganze Zeremonie dauert mehr als 6 Stunden, einige verlassen zwischendurch die Veranstaltung, vertreten sich die Beine oder unterhalten sich mit längerer Zeit nicht getroffenen Verwandten und kommen nach einiger Zeit wieder.
So ist eine Beerdigung hier in Kenia nicht nur ein Abschied von einem Angehörigen, sondern auch ein Treffen von Verwandten, Nachbarn und Freunden.
Im Blog Limburg-Mangu schreibe ich über meine Aufenthalte in Kenia, speziell in dem kleinen Ort Mang'u, der sich ca 50km nördlich
von Nairobi befindet.
Mang'u besteht hauptächlich aus einer langen Strasse, auf deren beiden Seiten sich, meist hinter Maisanpflanzungen, die Häuser
der dort lebenden Familien befinden. Weiter gibt es noch an einer Strassenkreuzung einen kleinen Marktflecken mit Obst- und
Gemüseständen, einem Metzger, einem Friseur, einer kleinen Tankstelle, einer Art Baumarkt einem Kiosk und einem Internet Cafe.
Daneben sind hier auch noch einige Schulen angesiedelt.
Achja...eine Kneipe gibts auch noch.
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