Im Blog Limburg-Mangu schreibe ich über meine Aufenthalte in Kenia, speziell in dem kleinen Ort Mang'u, der sich ca 50km nördlich
von Nairobi befindet.
Mang'u besteht hauptächlich aus einer langen Strasse, auf deren beiden Seiten sich, meist hinter Maisanpflanzungen, die Häuser
der dort lebenden Familien befinden. Weiter gibt es noch an einer Strassenkreuzung einen kleinen Marktflecken mit Obst- und
Gemüseständen, einem Metzger, einem Friseur, einer kleinen Tankstelle, einer Art Baumarkt einem Kiosk und einem Internet Cafe.
Daneben sind hier auch noch einige Schulen angesiedelt.

Achja...eine Kneipe gibts auch noch.

Freitag, 7. Dezember 2012

Silvias Heimflug

Am Mittwoch fuhren wir schon recht früh zum Jomo Kenyatta International Airport um unsere Tochter und Enkel auf die Heimreise zu bringen.
Um 12 Uhr waren wir schon vor Ort und da der Check-In erst um 13:40 Uhr begann, hatten wir Zeit ein bisschen durch den Flughafen zu spazieren.
Vor der Ankunfthalle ist eine Wiese, auf der unter anderem die Skulptur einen Krokodils steht.
Unser 2jähriger Enkel lief erst einmal vor diesem Ungetüm davon, um es dann aber doch mit gehörigem Respekt zu betrachten.


Schließlich kam dann die Zeit des Abschieds. Meine Frau und ich mussten vor der Abflughalle bleiben, unsere Tochter und ihr Sohn gingen dann winkend mit ihrem ganzen Gepäck zum Schalter.



Nyama Choma

Der Heimflug von Silvia und ihrem Sohn steht an.
Mittwoch Nachmittag soll der Flug über Dubai nach Frankfurt gehen.
Da der Straßenverkehr in Nairobi nur als katastrophal bezeichnet werden kann, fahren wir schon am Dienstag los. Dadurch haben wir noch Zeit ein paar Kleinigkeiten einzukaufen.
Unser Taxifahrer bringt uns zuerst zu unserem Hotel in der Innenstadt wo wir einchecken und unser Gepäck unterbringen. Danach bringt er uns in einen Außenbezirk, in dem  das "Nyama Choma Paradies" ist.
Zum Abschluß ihres Kenia-Aufenthaltes hat sich unsere Tochter dieses Nyama Choma gewünscht, nach dem Motto: "Hamburger kann ich auch in Deutschland essen."



Nyama Choma ist eine Art Festessen und besteht nur aus Fleisch. An einer Theke sucht man sich die Fleischteile aus, die dann auf den Grill kommen.


Meine Tochter und meine Frau suchten sich eine Rippenseite und ein Hinterbein einer Ziege aus. Da ich Ziegenfleisch nicht mag, nahm ich ein Hühnchen.
Alles wurde zerlegt und auf den Grill gelegt.
Wir suchten uns in der Wartezeit einen Tisch und bestellten die Getränke.
Es dauert eine Weile bis alles fertig ist und kurz bevor serviert wird, kommt ein Kellner mit einem Korb heißer Tücher, mit denen man sich als erstes die Hände reinigt.


Besteck gibt es nicht, es wird grundsätzlich mit den Händen gegessen.
Danach wird auf einem Nebentisch ein Teil des gegrillten Fleisches auf einem Brett in mundgerechte Stücke geschnitten und dann an den Tisch gebracht.


Alle nehmen sich vom gleichen Brett die Teile, die sie essen wollen und für die Knochen stehen Teller bereit.


Ist die erste Ladung Fleisch verputzt, kommt der Rest, der auf dem Grill noch warmgehalten wurde.


Zum Schluß kommen noch einmal heiße Tücher, diesmal um die Hände vom Fett zu befreien.


Für Vegetarier ist das natürlich nichts, aber wer einmal Kenia besucht, sollte sich dieses Vergnügen auf jeden Fall gönnen.


Samstag, 1. Dezember 2012

Miraa

Vorgestern war ich mal wieder in Thika zum Einkaufen.
Wie ich im letzten Jahr schon schrieb, gibt es hier einige Supermärkte, in denen man (fast) alles bekommt, was der durchschnittliche Europäer gewohnt ist.
Auf der Rückfahrt saß ich ganz hinten im Matatu. Das hat den Vorteil, daß man nicht bei jedem Stopp aus- und wieder einsteigen muss um Fahrgäste rauszulassen.
Schräg vor mir auf dem Notsitz, der aus einem Holzbrettchen besteht, der über den Durchgang zu den hinteren Sitzen gelegt wird, saß ein junger Mann ca. Anfang 20 vom Typ Jimmy Hendrix.
Das markanteste an ihm war ein roter Schal, den er sich um die Stirn gebunden hatte und den Rest des Schals als Schärpe herunterhängen ließ.
Auf seinem Schoß hielt er eine orangene Plastikeinkaufstüte, aus der er, kaum dass er saß, Blätter herausfischte und sich in den Mund stopfte.
Aha, dachte ich, Miraa.
Miraa wird, ähnlich wie die Kokablätter gekaut und soll die Leistungsfähigkeit stärken. Man wird nicht müde und braucht weniger Schlaf.
Wer mehr darüber wissen will, kann sich vertrauensvoll bei Wikipedia umsehen.
Er stopft sich also während der Fahrt immer wieder Blätter in den Mund und kaut.
Der Kassierer, forderte dann nacheinander von den Fahrgästen das Fahrgeld.
Der junge Mann, deutet daraufhin auf seine Einkaufstüte und zuckt mit den Schultern. Das sollte wahrscheinlich bedeuten: "Ich komme jetzt nicht an mein Geld, weil die Tüte drauf steht."
Geduldig, wie die meisten Kassier in den Wagen sind, sammelt dieser das Geld von den restlichen Passagieren ein, in der Hoffnung, dass der junge Mann in der Zwischenzeit sein Geld hervor kramt.
Kurz vor der Station, an der unser "Jimmy Hendrix" aussteigen wollte, wird er wieder vom Kassierer angestossen. Wieder die gleiche Reaktion, deuten auf seine Tüte und zucken mit den Schultern.
Dem Kassierer riss aber nun der Geduldsfaden. Kurzerhand nimmt er die Tüte und stellt sie vor sich.
"Jimmy" jammert etwas, fummelt aber jetzt endlich in seiner Hosentasche herum und rückt tatsächlich ein paar Schillinge raus.
Der Kassierer ist zufrieden, gibt "Jimmy" seine Tüte wieder und die Welt ist wieder für alle heil.

Mittwoch, 28. November 2012

Bananen (mal wieder)

Diese Bananenstaude haben wir am 19 Januar 2012 in unserem Garten eingepflanzt.






Mit genügend Wasser versorgt, sieht sie heute nach 10 Monaten so aus.



Ein Ableger hat sich auch schon eingefunden und auch sonst ist drumherum einiges gewachsen.
Kartoffeln, Suesskartoffeln, Tomaten und anderes Gemuese machen inzwischen  alles drumherum gruen.

Samstag, 24. November 2012

Beerdigung

Am letzten Freitag wurde der Onkel meiner Frau beerdigt.
Er starb ca 1 Woche vorher auf dem Weg zum Krankenhaus im Alter von 85 Jahren.
Wir hatten ihn im Auto zum nächsten Krankenhaus bringen wollen, allerdings verstarb er noch während der Fahrt und so mussten wir erst zur nächsten Polizeistation um dort den Todesfall zu melden und ein Protokoll anfertigen zu lassen, ohne das das Krankenhaus den Leichnam nicht in die Leichenhalle aufgenommen hätte.
Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, fuhren wir wieder heim und benachrichtigten die Frau und einen Sohn des Verstorbenen.
Eine Beerdigung in Kenia wird nicht nur von der Familie organisiert, es wirken viele Nachbarn und auch die Kirche des Verstorbenen mit und so dauert es meist eine Woche bis alles gerichtet ist und alle Verwandten die Möglichkeit haben zur Beerdigung zu erscheinen.
Die Beerdigung findet zumindest hier auf dem Land, im eigenen Garten statt und vor dem Haus werden Stühle für die Gäste aufgestellt.
Es kamn weit über 100 Leute, auch aus größerer Entfernung.
Es wird eine Lautsprecheranlage installiert und wenn alle versammelt sind, werden von den nächsten Angehörigen Reden gehalten.
Danach kommt ein Vertreter der Gemeindeverwaltung zu Wort.
Ein Kirchenchor singt und tanzt und als Europäer denkt man hier nicht mehr an eine Beerdigung.
Es folgen weitere Ansprachen von Priestern und auch diese sind nicht gerade leise.
Zwischendurch wurden noch Bilder der Angehörigen vor dem Sarg gemacht.
Die ganze Zeremonie dauert mehr als 6 Stunden, einige verlassen zwischendurch die Veranstaltung, vertreten sich die Beine oder unterhalten sich mit längerer Zeit nicht getroffenen Verwandten und kommen nach einiger Zeit wieder.
So ist eine Beerdigung hier in Kenia nicht nur ein Abschied von einem Angehörigen, sondern auch ein Treffen von Verwandten, Nachbarn und Freunden.


Mittwoch, 7. November 2012

Ein Tag im Shop





Gegen 7:30 Uhr, noch vor dem Frühstück, öffne ich den Laden, stelle das Wechselgeld ins Regal und setze mich auf den Stuhl hinter der Theke.
Der Himmel ist noch wolkenverhangen und von irgendwoher hört man einen Hahn krähen.
Einzelne Leute gehen die Strasse hnauf und hinab und die Matatus haben schon seit gut einer Stunde den Pendelverkehr zwischen Kamwangi und Thika aufgenommen.
Meine erste Kundin an diesem Morgen möchte Airtime, also Gesprächsguthaben für ihr Mobiltelefon kaufen. 20 Schilling wechseln den besitzer und ich rubble den Code auf der Karte gleich für sie frei. Während sie mit einer Hand ihr Telefon auflädt geht sie mit ihrem Sohn zur Strasse umd dort auf ein Matatu zu warten, das hren Sohn zu Schule bringen wird.
Nach ca 10 Minuten hält ein Wagen an, die Mutter verstaut den Kleinen im Auto und schnell ist der Wagen verschwunden.

Die ersten Sonnenstrahlen kommen hervor und ein Webervogel Pärchen sitzt vor meinem Fenster und beäugt vorsichtig die Umgebung. Das Männchen fliegt zu einer Bananenstaude und pickt an der Blüte herum.

Ich bekomme mein Frühstück gebracht. Es besteht aus einem großen Pott Tee, Mandasi und Avocado.
Mandasi ist ein Gebäck ähnlich unserer Kreppel oder Krapfen. Allerdings sind sie nicht süss.

Ein Vogel ähnlich einer Bachstelze läuft auf der Suche nach Futter über den Weg vor dem Shop und hüpft hinter Fliegen her, bis er aus meinem Blickfeld verschwunden ist.





3 Männer kommen den Weg hoch und verlangen Sportsman, eine hiesige Zigarettenarke. Leider Sind im Moment die Zigaretten ausverkauft und der Nachschub noch nicht eingetroffen.
Also müssen die Männer erstmal auf ihre Zigaretten und ich auf den Umsatz verzichten.

Eine Mutter bleibt am Strassenrand stehen, ihre kleine Tochter kommt zum Shop und erlangt etwas, das sich wie Chewing Gum (Kaugummi) anhört. Ich frage sicherheitshalbe nochmal nach.
Das ist für die Kleine offensichtlich zu viel. Sie dreht sich um und läuft weinend zu ihrer Mutter. Ein Mzungu (Weisser) der auch noch spricht scheint ihr nicht geheuer.
Beide kommen jetzt zusammen zu mir und es klärt sich auf, sie will tatsächlich ein Kaugummi und bekommt es natürlich auch.
Zufrieden Kaugummi kauend zieht die Kleine, zusammen mit ihrer Mutter die noch in Baby im Wickeltuch auf dem Rücken trägt, weiter

Meine Bachstelze ist wieder da. Sie stolziert vor meinem Fenster hin und her, pickt mal hier, mal dort im Boden herum und verschwindet dann wieder im hohen Gras.

Die Tochter eines Nachbarn verlangt Airtime für 20 Schilling, hat aber kein Geld dabei, verspricht aber auf dem Rückweg zu zahlen. Da sie zuverlässig ist und auch öfters kauft, bekommt sie die Karte.

Ich spiele eine Runde Sudoku auf meinem Mobiltelefon, als die nächste Kundin schon zum zweiten Mal nach Zigaretten fragt. Leider habe ich immer noch keine bekommen.

Um 12:30 Uhr ist die Lieferung mit den Zigaretten da, jetzt könnten die Kunden kommen.
Die Frau die schon zweimal nachfragte, dürfte aber auch beim nächsten Mal enttäuscht werden, da ihre Marke nicht dabei ist.

Die Zigaretten, die wir verkaufen, werden in Kenia hergestellt und eine Schachtel mit 20 Zigaretten kostet 80 bzw 100 Schilling. Allerdings kaufen die meisten Kunden die Zigaretten
stückweise, maximal 4 Stück auf einmal. Tatsächlich kommt nun ein Kunde und verlangt gleich 10 Zigaretten, also eine halbe Schachtel, auf einmal...das ist neuer Rekord.

13:55 Uhr Die Schule ist offenbar aus, die Kinder eines Nachbarn kommen vorbei und winken mir hinter meinem Fenster zu.

Der nächate Zigarettenkunde verlangt 4 Stück für insgesamt 20 Schilling, bezahlt aber mit einem 1000 Ksh Schein. Also muss ich erstmal Wechselgeld holen. Aber hier ist man geduldig und ich bin ja auch nach 2 Minuten wieder zurück.

Auf der Strasse fährt ein Mann mit einem Eselskarren vorbei. Er transportiert Futtergras zu seinem Auftraggeber.
Eselskarren sieht man hier öfters. Der Transport dauert zwar etwas länger, ist aber um einiges billiger als mit dem Auto.

Heute sind auf der Strasse viele Leute zu Fuss unterwegs, die ich hier noch nie gesehen habe.. Einen Kunden, der bei mir eine Limo trinkt, frage ich nach dem Grund.
Es ist eine Beerdigung in der Nachbarschaft. Der Grossvater der Besitzerein des Internet Cafes in Mangu, ist im Alter von 96 Jahren gestorben und heute ist die Verwandtschaft aus nah und fern angereist.

Vom nächsten Kunden, einem Stammkunde der jeden Tag seine 2 Sportsman Zigaretten kauft, bekomme ich noch schnell einen Auffrischungskurs im Zählen in 10er Schritten bis 100 in Kisuaheli. kumi (10), ishirini (20), thelathini (30), arobaini (40), hamsini(50), sitini(60), sabini(70),themanini(80), tisini(90), mia moja(100).

Mit einer kenianischen Münze muss man aufpassen. Es handelt sich um ein 40 Schilling Stück. Diese Münze ist sehr leicht mit der 20 Schilling Münze zu verwechseln, da der Grössenunterschied sehr gering ist.
Der nächste Kunde bezahlt genau mit einer solchen Münze, weisst aber vorsorglich gleich auf die Besonderheit hin. Offensichtlich hat er schon schlechte Erfahrungen machen müssen.

Ein Motorrad kommt auf den Shop zugefahren. John, so stellt sich der Fahrer vor, ist ein Musiker und möchte seine CD verkaufen. Wir unterhalten uns eine Weile über kenianische Musik und Kultur und den Unterschied zu Deutschland. Am Ende kaufe ich zwar keine CD, bekomme aber die Erlaubnis von ihm, sein Bild in meinem Blog zu verwenden.


Ein anderer fliegender Händler taucht auf und bietet Taschentücher, Bleistifte und Kugelschreiber an. Wir sind aber bestens damit versorgt und so zieht er mit seinen Waren zum nächsten potentiellen Kunden weiter.

17 Uhr  Die Schule der grösseren Kinder ist zu Ende und Gruppen von Schülerinnen und Schülern kommen auf der Stasse vorbei. Einige kennen mich und winken mir zu.

18 Uhr Ein Sack Kartoffeln wird geliefert, gerade rechtzeitig denn gegen Abend steigt die Nachfrage danach.

19 Uhr Es ist mittlerweile komplett dunkel und die ersten Käufer von Kartoffeln und Feuerholz waren schon da. Auch Avocados werden verlangt, aber die sind mittlerweile alle weg.
Jetzt kommen noch einige, die Kerosin für ihre Beleuchtung benötigen. Es gibt hier zwar eine elektrische Stromversorgung, viele können sich einen Anschluss an das Netz nicht leisten. Noch eine Stunde, dann schlessen wir den Shop für heute.


Freitag, 26. Oktober 2012

Flug nach Kenia

Am 13. Oktober ging es in diesem Jahr endlich wieder los.
Gegen 18 Uhr fuhr mich mein Bruder zum Flughafen Frankfurt um den Flug um 22.10 rechtzeitig zu erreichen.
Einchecken ging nicht ganz so einfach vor sich, weil der Computer mich nur bis Kairo und nicht bis Nairobi einbuchen wollte. Zum Glück wurde mein Gepäck dann doch noch manuell bs zum Endziel Nairobi eingechecht, nur ich sollte mir in Kairo dann den zweiten Boarding Pass besorgen.
Beim Sicherheitscheck wurde mein Handgepäck aussortiert und ich durfte in einen kleinen Raum, in dem eines meiner Ladegeräte einer besonderen Prüfung unterzogen wurde.
Mit knapp 1stündiger Verspätung, die aber nicht an mir lag, hob dann der Flieger Richtung Kairo ab und ich kam gegen 3 Uhr dort an.
Nach etwas Sucherei fand ich dann auch den Schalter, an dem ich meine Bordkarte für den Weiterflug bekommen sollte...allerdings erst am Abend um 18 Uhr.
Da der Weiterflug um 21:45 Uhr geplant war, war das auch kein Problem.
Ich machte es mir also im Transitbereich so bequem wie möglich und wartete.
Ab und zu kam ein Flughafen Angestellter mit einem Packen Pässe und Bordkarten und verteilte sie an die Wartenden.
Um 16 Uhr, also schon 2 Stunden vor dem versprochenen Zeitpunkt, bekam ich dann auch meinen Pass und die Bordkarte.
Damit machte ich mich dann auf den Weg  durch den Kairoer Flughafen zu meinem Abflug Gate.
Hier war noch eine Putzkolone damit beschäftigt den Raum zu reinigen und gegen 20 Uhr durfte dann die mittlerweile größer gewordene wartende Menge in den Abfertigngsraum gehen.
Ich habe am liebsten einen Platz direkt am Gang, weil man da die Beine eher ausstrecken kann. Diesmal bekam ich allerdings einen Fensterplatz.
Bei einem Nachtflug kann man aber sowieso nichts sehen und ausserdem wollte ich nach der langen Wartezeit auch lieber schlafen.
Als ich aber im Flieger an meinem Platz ankam, stellte sich heraus, dass ich eine ganze Sitzreihe für mch hatte und mich sogar zum Schlafen hinlegen konnte.
Nach dem Essen legte ich mich also hin und verschlief fast den ganzen Flug. Erst kurz vor Nairobi, als der Sinkflug begann, wurden wir Passagiere geweckt und pünktlich um 03:40 Uhr setzte die Maschine auf.
Da mein Sitzplatz sehr weit vorne war, kam ich auch schnell mit meinem Handgepäck raus und fand mich schon 20 Minuten später mit meinem kompletten Gepäck im Abholbereich wieder.
Die Zollkontrolle entfiel komplett und nach weiteren ca 15 Minuten war ich auch schon mit meiner Frau im Taxi unterwegs in die Innenstadt von Nairobi.
Dort gings dann im Hotel kurz unter die Dusche und ich konnte dann noch 3 Stunden schlafen.
Nach dem Frühstück und Geldwechsel gings dann Richtung Mang'u, wo meine Tochter mit ihrem Sohn schon auf uns wartete.
Der Kleine ist 2 Jahre alt. Seinen 2. Geburtstag feierte er Anfang Oktober hier in Kenia im Kreise von ca 35 Kindern aus den Nachbarschaft und er fühlt sich hier sehr wohl, kann er doch hier im Garten ums Haus herumtollen soviel er will, solange das Tor zur Strasse geschlossen ist.
Spielkameraden gibts genug und im Garten hilft er auch manchmal, auch wenn die Arbeit dadurch etwas länger dauert. ;-)
Hier noch eine Grafik mit dem Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsverlauf vom 16.10 bis 21.10.
Bis zum nächsten Eintrag von mir wünsche ich euch einen schönen Herbst mit nicht zu niedrigen Temperaturen.

Montag, 3. September 2012

Reisevorbereitungen

Am Samstag kam mein Pass von der kenianischen Botschaft in Berlin mit der Post mit dem Visum zurück.
Damit sind jetzt fast alle Weichen für den nächsten Flug nach Kenia gestellt.
Was noch fehlt ist ein letzter Besuch beim Arzt und natürlich muss auch noch der Koffer gepackt werden.
Diesmal fliege ich mit Egypt Air über Kairo nach Nairobi. Der Flug wird allerdings von der Lufthansa durchgeführt (so steht es zumindest auf dem Ticket) und ich hoffe, dass ich in knapp 6 Wochen nicht vom Streik des Lufthansa Begleitpersonals betroffen sein werde.
Also drückt mir die Daumen, dass der Streik bis dahin beigelegt ist.

Montag, 20. Februar 2012

Abschied von Kenya

Irgendwann sind auch mal 90 TAGE vorbei und die Heimreise steht an.
Bei mir war das am letzten Samstag der Fall.
Um 03:40 Uhr Ortszeit sollte mein Flieger via Istanbul mich in Richtung Deutschland zurück bringen.
Da ich immer gerne frühzeitig am Flughafen bin und ich ausserdem den Verkehr oder besser den Stau in Nairobi kenne fuhren wir also schon am Freitag gegen 15 Uhr los.
Auf halbem Weg zwischen Thika und Nairobi kam dann auch schon die Hiobsbotschaft in Form eines Telefonanrufes bei dem Fahrer des Matatu an: Stau auf der Strasse zwischen Thika und Nairobi. Der Kollege stand schon längere Zeit im Stau und verständigte die nachfolgenden Fahrer.
Unser Fahrer fuhr dann auf Umwegen und teilweise staubigen Pisten um den Stau herum und so kamen wir zwar mit etwas Verspätung aber immer noch früh genug in Nairobi an.
Ganz blieben wir trotzdem nicht vom berühmt berüchtigten "Nairobi Jam" verschont, aber wir erreichten unser Hotel noch vor Einbruch der Dunkelheit.


Gegen 23 Uhr verliessen wir dann das Hotel wieder und fuhren mit dem Taxi zum Jomo Kenyaqtta International Airport.
Da auf dieser Strecke diesmal seltsamerweise kein Stau auftrat, waren wir so früh am Flughafen, daß es für ein Einchecken noch viel zu früh war.
Also erstmal noch einen Kaffee getrunken und kurz nach Mitternacht wurden die Schalter der Turkish Airlines geöffnet und ich wurde mein Gepäck los.
Noch kurz das Ausreiseformular ausgefüllt, in die Kamera des Immigration Officers gelächelt und die Fingerabdrücke aller Finger an einem Sensor abgegeben.
Schon durfte ich in den Warteraum gehen.
Dort traf ich dann auch die ca 15 bis 20 Teilnehmer eines Medical Rescue Teams des türkischen roten Halbmondes, die von einem Einsatz im Flüchtlingslager Dadaab an der Grenze zu Somalia zurück kamen.
Nach etwas Wartezeit und der obligatorischen Sicherheitsüberprüfung (die Schuhe durften diesmal anbleiben) gings dann in den Flieger, der fast bis auf den letzten Platz ausgebucht war.
Die junge Dame auf dem Sitzplatz neben mir erlebte dann noch eine kleine Überraschung als ein weiterer Passagier eine Bordkarte mit dem gleichen Sitzplatz besass. Die Stewardess konnte dann aber recht schnell den Fehler finden und beide bekamen einen eigenen Sitzplatz.
Ein Nachtflug ist immer etwas anstrengend, denn richtig schlafen kann man doch meist nicht. Da helfen auch nicht die ausgeteilten Schlafbrillen und Ohrstöpsel nicht viel.
Irgendwann am frühen Morgen kam dann das Frühstück und man hatte wieder etwas zu tun und musste sich nicht um seine eingeklemmten Beine kümmern.

Um 09:30 Ortszeit landeten wir pünktlich in Istanbul und hier begann dann meine 10stündige Wartezeit im Transit Bereich.
Langeweile gab es in den 10 Stunden nicht, es gab viel zu sehen und zu hören und pünktlich um 19:45 Uhr hob die Maschine in Istanbul ab und erreichte Frankfurt ohne Probleme.
Um 22 Uhr berührten die Räder den Boden des Frankfurter Flughafens und mein Koffer war recht schnell auf dem Förderband.
Zollkontrolle fiel aus, da sich kein Zollbeamter an den Ausgängen befand, aber ich hatte sowieso nichts zu verzollen.
Mein Bruder stand schon bereit und hatte eine Jacke für mich mitgebracht, da es in Frankfurt mit 7 Grad Plus zwar relativ warm war, für einen Afrika-Temperatur-gewohnten aber doch recht kühl war.
Heimfahrt nach Limburg ging schnell vor sich, es gab ja auch keinen Stau auf der Autobahn.
Damit sind mal wieder 90 Tage Kenia vorbei. Ich habe viel Neues gesehen und viel gewohntes erlebt.
Aber bei Gelegenheit geht es wieder in den Süden und sicher werde ich dann hier wieder berichten.
Ich bedanke mich bei allem Lesern und hoffe, dass es euch etwas gefallen hat.
Bis dahin dann

Kwa heri ya kuonana

Wolfgang

Mittwoch, 8. Februar 2012

Preise in Kenia

Was vielleicht den einen oder anderen auch interessieren mag, sind die Preise hier in Kenia.
In Thika, dem nächst gelegenen größeren Ort,gibt es mehrere Supermärkte, die neben Lebensmitteln auch Bekleidung, Möbel, Haushaltswaren, Werkzeug und auch Motorräder anbieten.


Der größte Supermarkt in Thika ist "Tuskys".
Hier wird man am Eingang erstmal einer Sicherheitskontrolle unterzogen. Dies geschieht wegen der Aktivitäten der kenianischen Armee im Süden Somalias und der damit verbundenen Drohungen der dortigen Al Shabab.
Im Markt selbst findet man alles was es bei uns auch gibt, frisches Gemüse, Obst. Fleisch und Fisch als Tiefkühlware.
Die Wurtssorten sind mit den bei uns erhältlichen nicht zu vergleichen und es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich sowas wie unsere Bratwurst gefunden hatte.
Brot aus industrieller Fertigung gibt es zwar in diversen Sorten aber es handelt sich in jedem Fall um Weissbrot.
In der Backabteilung gibt es aber auch Samosas, das sind dünne frittierte Teigtaschen die entweder mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind und 35 Ksh kosten.
Für Butter zahlt man hier, egal ob einheimische oder holländische Butter ca 200 Ksh für 250 Gramm, das sind ca 2 Euro.


Der nächste Supermarkt ist "Mathai".
Dieser Markt ist etwas preiswerter als "Tuskys", allerdings hat er auch eine etwas geringere Auswahl. So gibt es hier z.B. keine Backabteilung die frische Backwaren herstellt, sondern nur industriell gefertigtes Brotwaren anbietet.


Die dritte Alternative ist "Kassmatt", ein kleinerer Supermarkt, in dem alles etwas enger zugeht.

In allen Supermärkten bekommt man die Waren an der Kasse eingepackt. Das ist für uns aus Deutschland am Anfang etwas ungewohnt, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran und hat dann, zurück in Deutschland, wieder ein Umstellungsproblem ;-)

Die Mehrwertsteuer beträgt in Kenia 16%. Für die wichtigsten Grundnahrungsmittel wird allerdings keine Mehrwertsteuer erhoben.

Will man frisches Fleisch, (in den Supermärkten gibt es nur Tiefkühlware) so geht man zu einem der Metzger (Butchery).
Dort hängt meist ein halbes Rind von der Decke und es wird jeweils die gewünschte Menge Fleisch abgeschnitten.
Das Kilo Rindfleich, mit Knochen, kostet hier ca 300 Ksh.
Schweinefleisch ist nicht so sehr verbreitet, man findet aber auch einige Metzger die dieses anbieten.

Hier mal ein paar Preise als Beispiele:

1 kg Reis 180 Ksh
1 kg Zucker 135 Ksh
5 kg Weizenmehl 260 Ksh
1 kg Salz 26 Ksh
3 Liter Sonnenblumenöl 745 Ksh
600 Gramm Brot 64 Ksh
500 Gramm Orangenmarmelade 144 Ksh
500 Gramm Bratwurst 330 Ksh
500 Gramm Hackfleisch (Rind) 205 Ksh
400 Gramm Spaghetti 52 Ksh
250 Gramm Scheibletten-Käse 415 Ksh
1 Mars Schokoriegel 33 Gramm 50 Ksh
2 Liter Cola/Fanta 140 Ksh
1 kg Waschpulver 185 Ksh
1 Liter Super Benzin 112 Ksh
1 Liter Diesel 108 Ksh

Der Wechselkurs des Euro liegt im Moment bei ca 100 bis 110 Ksh.

Montag, 6. Februar 2012

Massai Markt in Nairobi

Am späten Freitag Nachmittag fuhren nach Nairobi.
Dazu mussten wir erstmal von Mang'u nach Thika fahren. Das sind ca 20 km und der Fahrpreis mit dem Matatu beträgt 50 Ksh also rund 50 Euro-Cent pro Person.
In Thika gehts dann zu Fuss ein paar Strassen weiter bis zum Abfahrtsplatz nach Nairobi.
Für die gut 50 km bezahlt man 150 Ksh, also rund 1,50 Euro.
Diese für uns Europäer günstigen Preise gibt es aber nur, weil ein Matatu erst losfährt, wenn es voll ist.
Voll heist in dem Fall nicht, dass alle Sitzplätze belegt sind, sondern jeder nutzbare Platz.
Normalerweise sind in einer Reihe 3 Sitzplätze. Mit einem kleinen Holzbrett wird der schmale Durchgang zu den hinteren Sitzreihen ebenfalls zu einem vollwertigen Platz und so sitzen in einer Reihe bis zu 5 Passagiere.
Mit dem Matatu zu fahren, ist also nichts für Leute mit Berührungsängsten oder Platzangst.Ebenso sollte man keine zu empfindliche Nase haben.
Der größte Teil der Strecke führt über die neue Thika Road, ein Super Highway, der von einer chinesischen Firma 8-spurig ausgebaut wird.
Hier kommt man recht zügig voran wenn nicht gerade irgendwo LKWs der Baufirma den Verkehrsfluss ausbremsen.
Der letzte Teil nach Nairobi war dann wieder etwas mühseliger, da in der Stadt meist Stau herrscht, der berüchtigte Nairobi Jam.
Über holprige Abkürzungen erreichten wir dann unser Ziel und zu Fuss gings dann noch ein paar Strassen weiter zum Hotel.
Es war mittlerweile schon dunkel geworden und in den Strassen herrschte das übliche Chaos. Viele waren auf dem Heimweg von der Arbeit, andere wollten ins Kino oder die Disco. An den Strassenrändern hatten Frauen Decken ausgebreitet auf denen sie Obst, Gemüse und andere Waren anboten und dann fuhren natürlich noch Autos durch diese Strassen.
Wir kauften ein paar Maracujas und erreichten endlich unser Hotel.
Es ist ein kleines preiswertes Hotel in einer Seitenstrasse. Für 2 Personen im Doppelzimmer bezahlt man mit Frühstück 2000 Ksh also ca 20 Euro.
Vor dem Betreten des Hotels wird man zwar auch mit einem Detektor überprüft, aber all das geschieht sehr freundlich.
Wir gingen dann noch zu einem italienischen Restaurant in der Wabera Street um etwas zu essen und saßen dann an genau dem gleichen Tisch an dem wir vor 2 Jahren saßen und den wir damals kurzfristig verlassen mussten, weil auf der Strasse geschossen wurde.
Näheres dazu in meinem alten Blog.
Diesmal kam es glücklicher Weise zu keinem solchen Zwischenfall. Wir konnten unsere Pasta in Ruhe geniessen und gingen dann wieder ins Hotel zurück.
Am nächsten Morgen erstmal Frühstück im 9 Stock des Hotels. Dazu gab es gratis die lautstarke Predigt eines Predigers aus dem Fernseher.
Danach gings dann durch die Stadt an der National Bibliothek und dem Hilton Hotel mit seinem großen Rundbau vorbei Richtung Conference Center.


Dazwischen liegt ein großer umzäunter Platz, auf dem jeden Samstag der Massai-Markt abgehalten wird.


Will man Souveniers kaufen, so ist dies die erste Anlaufstelle. Ab ca 7 Uhr fangen die Händler an ihre Stände aufzubauen.
Die ersten Touristen kommen meist nicht vor 9 bis 10 Uhr. Vor dem Markt warten dann schon einige "Vermittler", die einem versprechen gute Preise auszuhandeln, aber meist nur ihre eigene Provision im Auge haben.
Handeln ist auf diesem Markt die oberste Pflicht. Wer den ersten geforderten Preis bezahlt, kauft zu teuer.


Hier gibt es alles was Touristen in Kenia erwarten. Schnitzereien, Bilder, T-Shirts, Kleider, Stoffe, Hocker, Sandalen, Armbänder und vieles mehr.
An einemm Stand sind Massai Frauen, die Gürtel und ähnliches anbieten, die mit den typischen kleinen bunten Glasperlen bestickt sind.
Wenn man ca 2 Wochen Zeit hat, kann man hier auch bestickte Gürtel und Armbänder nach eigenen Angaben fertigen lassen, zum Beispiel mit einem Namen besticken lassen.
Wir kauften ein paar T-Shirts, Hemden, Sandalen und Batik Bilder und alle Händler liessen sich gerne an ihrem Stand fotografieren, erst recht wenn man erwähnte, dass die Bilder im Internet erscheinen werden.



Nach ein paar Stunden verliessen wir den Markt, stärkten uns mit einem Chickenburger und fuhren mit dem nächsten Matatu wieder heim.

Dienstag, 31. Januar 2012

Fahrt in die Gemuesegegend von Kenia

Gestern waren wir wieder Richtung Norden unterwegs, diesmal nach Gakoe.
Dieser kleine Ort liegt in der Nähe der Aberdares und auf dem Weg dorthin kamen wir durch einige Ananas- und Teefelder.


Von einem Bekannten unseres Fahrers bekamen wir unterwegs vier frisch geerntete Ananas geschenkt, die wir in den nächsten Tagen verputzen werden.


Die Strasse wird auf den letzten Kilometern erneuert und wird in absehbarer zeit wieder gut befahrbar sein.
Auf Teilen der Strecke war auf der Strasse Elefantenlosung zu finden, Elefanten selbst sahen wir aber heute nicht.
In Gakoe fuhren wir zu einem Bauern, der Weisskohl anbaut und dem wir ca 100 Kohlköpfe abkauften.



Auf seinem Hof fanden wir zu unserer Überraschung sogar Rosenkohl.
Da er keine Waage zur Verfügung hatte um den Kohl abzuwiegen, schenkte er uns einen kleinen Beutel voll mit Rosenkohl.
Auf der Rückfahrt machten wir noch Stop bei der Mutter des Fahrers und nahmen 2 Schafe mit, die in Zukunft ihren Platz bei uns finden.
Die beiden Schafe platzierten wir im Auto hinter dem Fahrersitz und vor der dahinter liegenden Sitzreihe, damit sie nicht während der Fahrt die Kohlköpfe im hinteren Teil des Wagens verspeisen konnten.

Dienstag, 24. Januar 2012

Feuer in einer Tankstelle und Reisernte in Ngurubani

Gestern frueh brannte im benachbarten Gatukuyu die Tankstelle. Zum Glueck wurde niemand verletzt und auch das Tanklager wurde nicht ein Opfer der Flammen.
Lediglich das Buerogebaeude der Tankstelle brannt ab.


Reisernte
Im Dezember 2011 fuhren wir nach Ngurubani um dort Reis zu holen.
Die Fahrt ging von Thika aus Richtung Norden über teilweise recht gute Strassen.
Erst kurz vor Ngurubani wurden die Strassen wieder schlechter und Slalom fahren war wieder angesagt.
Abseits der Strassen,zwischen den Reisfeldern sind nur unbefestigte Pisten vorhanden, auf denen vor allem Esel- und Ochsenkarren zu finden sind.
Die eigentliche Reisernte war schon vorbei und die nächste Aussaat hatte teilweise schon begonnen.
So mussten wir lediglich den Reis zur Reismühle bringen um ihn dort von seiner Schale zu befreien.
Wir kamen Nachmittags in Ngurubani an und übernachteten dort bei Bekannten.
Am nächsten Morgen liefen wir erstmal etwas durch die Reisfelder um zu sehen wie der Anbau von Reis vor sich geht.
Man sieht zwar ab und zu im Fernsehen Bilder, meist aus Asien, die arbeitende Menschen auf Reisfeldern zeigen.
Wenn man aber die Temperaturen, die Luftfeuchtigkeit und die Moskitos am eigenen Leib spürt, kann man in etwa erahnen, wie mühsam diese Arbeit ist.
Wir dagegen mussten nur unseren Reis nochmals zum Trocknen und anschliessend in die Reismühle bringen und hatten dabei noch tatkräftige Unterstützung durch die Leute von der Mühle.
Trotzdem waren wir am Abend ziemlich erschöpft und fielen gegen 22 Uhr, nach der Heimfahrt, müde in unsere Betten.

Dienstag, 10. Januar 2012

Ziegen hueten

Unsere 5 Ziegen binden wir im Moment tagsüber draussen an einem Wegrand an, an dem sie das dort vorhandene Gras und sonstige Pflanzen fressen können.
Das bringt den Tieren etwas Abwechslung und uns nimmt es die Arbeit ab, Futter herbei zu schaffen.
Abends holen wir die Tiere dann wieder und bringen sie in ihren Stall zurück.
Auf dem Bild ist das jüngste Mitglied der Ziegenfamilie nicht zu sehen, da sich der Kleine befreit und beim Nachbarn die Maispflanzen angefressen hatte.
Daher kam er schon früher wieder in den Stall zurück.

Dienstag, 3. Januar 2012

Neujahrsbesuch in Kagwe

Am 1. Januar wollten wir, insgesamt 9 Personen, eine Schwester meiner Frau besuchen.
Diese wohnt mit ihrer Familie in Kagwe, einem Ort nicht weit von Nairobi entfernt, aber trotzdem schwer zu erreichen.
Das liegt hauptsächlich am Zustand der Strasse, die über weite Strecken diese Bezeichnung nicht verdient.
Aber bevor wir diesen Teil der Strecke erreichten, hatten wir wieder mal einen platten Reifen.
Also wurde erstmal der Reifen gewechselt und nach ca 30 Minuten ging die Fahrt dann weiter.
Über Thika gings dann auf dem neuen, im Bau befindlichen, Superhighway Richtung Nairobi bis nach Ruiru.
Hier verliessen wir den Highway und von nun an verschlechterte sich der Zustand der Strasse mit jedem Kilometer.


Schliesslich erreichten wir Kagwe, einen kleinen Ort, in dem vor allem Tee produziert wird.
Die Begrüßung war wie immer sehr herzlich und sofort wurde der Tisch gedeckt und es wurde serviert.
Nun ist die afrikanische Küche, vor allem auf dem Land, sehr einfach. Es gab also gekochte Bohnen, eine Art Kartoffelbrei, kleine Fleischstückchen ähnlich unserem Gulasch und natürlich Chapati.
Danach gabs dann noch eine große Platte mit diversen Früchten wie Bananen, Orangen und Melonen.
Nach dem Essen dann die übliche Palaver-Runde mit dem Neuesten aus der Verwandschaft und Nachbarschaft.
Gegen 20 Uhr, es war schon lange dunkel geworden, wollten wir uns dann auf den Heimweg machen. Als wir aber zum Auto gingen, stellten wir fest, dass nun ein anderer Reifen seine Luft verloren hatte.
Einen weiteren Ersatzreifen hatten wir nicht und in der Dunkelheit wollten wir auch nicht mit Wagenheber und Schraubenschlüssel hantieren.
Also blieb uns nichts anderes übrig als über Nacht zu bleiben.
Wenn man die Wohnsituation auf dem Land in Kenia kennt, weiss man, dass meist nicht sehr viel Platz vorhanden ist.
Die Familie der Schwester besteht aus 5 Personen und nun waren noch 9 weitere, die irgendwie untergebracht werden wollten.
2 konnten im Auto schlafen, es handelt sich bei dem Auto um einen Toyota Townace, dem VW-Bus ähnlich, nur etwas kleiner.
Die 7 restlichen wurden auf Sofas verteilt.
Kagwe liegt noch einiges höher als Mang'u mit seinen 1700 Metern und so wird es Nachts auch recht kühl und wir waren für jede Decke dankbar, mit der wir uns zudecken konnten.
So eine Übernachtung mag für den 3...5 Sterne-Hotel-Touristen undenkbar sein, man überlebt sie aber und freut sich am nächsten Tag umso mehr wieder auf sein eigenes Bett.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, das aus Chapati, Rührei und Tee bestand, machten meine Frau und ich mit den 3 uns begleitenden Kindern einen Spaziergang durch die Umgebung.


Wir liefen an vielen Hütten und Häusern mit Gärten vorbei, überall wuchsen Mais, Bananen und andere Früchte.
Und natürlich gab es viele Felder mit Tee. Die Gegend ist sehr bergig und die Hänge sind fast alle mit Teepflanzungen bedeckt.


Wir sahen dann in einiger Entfernung die Gebäude einer Schule und da der Sohn unserer Gastfamilie, also unser Neffe, auf diese Schule geht, wollten wir sie aus den Nähe betrachten.
Dort angekommen, postierte ich die 3 Kinder vor dem Schild am Eingang der Schule und machte ein Bild von ihnen. Wir unterhielten uns noch etwas mit dem Wachmann am Eingang, als ein Auto anhielt, eine Frau ausstieg und uns begrüsste.


Sie stellte sich als Mitarbeiterin der Schule vor und lud uns ein, die Schule zu besichtigen.
Diese Gelegenheit liessen wir uns natürlich nicht entgehen und so wurden wir durch das Gelände geführt.


Zu der Schule gehört noch ein großer Garten, in dem alle möglichen Feldfrüchte angebaut werden. Einige Kühe, Hühner und Kanninchen waren dort ebenfalls zu finden.
An dieser Stelle trafen wir dann auch die Direktorin der Schule, die uns dann noch in ihr Büro bat und uns bei einer Limo einiges über ihre Schule erzählte.
So gehört der Computer mittlerweile auch hier zum festen Bestandteil des Unterrichts.
Wir bedankten uns dann für den freundlichen Empfang, die Bewirtung und die Informationen und machten uns langsam wieder auf den Heimweg.
Das Auto war mittlerweile wieder fahrtüchtig und nach dem Mittagessen, es gab Huhn und Ugali, gings wieder auf die Strasse Richtung Mang'u.
Auf der Heimfahrt stellten wir dann fest, dass wir nicht die einzigen mit Reifenpanne waren, mindestens 3 Autos mit ähnlichen Problemen wie wir sie hatten, begegneten wir.

Nun noch die besten Wuensche zum neuen Jahr an meine Familie in Deutschland und natuerlich auch an alle Leser dieses Blogs.